Faktenblatt
Die Schweiz verzeichnet seit 20 Jahren ein stetiges Bevölkerungswachstum, das sich 2023 mit 1,7 % beschleunigte. Ende 2023 lebten über 8,9 Millionen Menschen im Land, und bis 2040 könnten es über 10 Millionen sein. Dieses Wachstum, vor allem durch Nettozuwanderung bedingt, konzentriert sich auf periurbane Gebiete.
Die wachsende Bevölkerung belastet Infrastruktur, Umwelt und Versorgungssysteme. Laut dem Bundesamt für Energie (BFE, 2022) steigt der Stromverbrauch trotz Effizienzmassnahmen pro Kopf, was die Abhängigkeit von Stromimporten verstärkt. Zudem zeigt das Bundesamt für Statistik (BFS, 2018), dass die Siedlungsfläche, trotz Abnahme pro Kopf, in absoluten Zahlen zunimmt, wodurch landwirtschaftliche Flächen und die Selbstversorgung zurückgehen.
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser sind überlastet. Das Institut für Wirtschaftspolitik (IWP, 2024) betont, dass die Kosten und Nutzen der Zuwanderung – etwa für Infrastruktur, Wohnungsknappheit und Umweltbelastungen – bislang unzureichend erforscht sind. Nachhaltige Lösungen, die Umwelt-, Infrastruktur- und Wirtschaftspolitik verbinden, sind essenziell, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Laut dem Chancenbarometer sieht die Schweizer Bevölkerung insbesondere den Wohnungsmangel und den Verkehr als grösste Herausforderungen für die „10-Millionen-Schweiz“. (Chancenbarometer 2024, 2024)
Die Grünliberale Partei (GLP) sieht den Ausbau der Infrastruktur als zentrale Aufgabe, um eine 10-Millionen-Schweiz nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Ein Schwerpunkt liegt auf vorausschauender Planung und klugen Investitionen, um Herausforderungen wie Verteilungskämpfe um Wohnraum, Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitsversorgung zu bewältigen.
Die GLP betont in ihrem Fraktionspapier (GLP, 2023) und in parlamentarischen Vorstössen, darunter das Postulat von Judith Bellaiche (Bellaiche, 2023), die Bedeutung von Innovation und Effizienz in der Infrastrukturplanung. Eine lebenswerte Schweiz könne nur durch intelligente Raumplanung erreicht werden, die sowohl Verdichtung als auch die Schonung von Landreserven berücksichtigt. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur soll nachhaltig erfolgen, um den Mobilitätsbedarf der Bevölkerung zu decken, ohne die Umwelt weiter zu belasten.
Zudem gehört es zur Parteilinie der GLP, langfristige Perspektiven einzunehmen. Dazu zählt die Verknüpfung von Wohn- und Arbeitsräumen, die Reduktion von Pendlerströmen und die Förderung erneuerbarer Energien, um den ökologischen Fussabdruck der Schweiz zu verringern. Die GLP betont (GLP, 2023), dass Wachstum zwar Herausforderungen mit sich bringt, diese jedoch durch Innovation und nachhaltige Ansätze gemeistert werden können.
Aus dem Fraktionspapier Migration der GLP (GLP, 2023):
Für die Grafik und die Top Argumente wurden nur die Antworten der GLP Mitglieder und GLP Sympathisant:innen berücksichtigt. Die Identität der Teilnehmenden sowie deren Mitglieds- oder Sympathisant:innenstatus wurde ausschliesslich anhand der angegebenen Informationen und Namen ermittelt und wurde nicht abschliessend verifiziert.
Zu der Frage “Soll die Schweizer Infrastruktur für 10+ Millionen ausgebaut werden?” Fordert die Basis mehrheitlich einen Ausbau der Infrastruktur.
Die Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Befragten den Ausbau der Schweizer Infrastruktur für eine Bevölkerung von über 10 Millionen unterstützt. Die Grafik verdeutlicht, dass die „Yes“-Stimmen breit verteilt sind, während nur wenige gegen den Ausbau votierten. Selbst unter den Gegnern besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass bei steigender Zuwanderung infrastrukturelle Anpassungen notwendig wären – ihre Ablehnung bezieht sich primär auf ein verstärktes Bevölkerungswachstum selbst.
Pro-Argumente
Contra-Argumente
Bevölkerungswachstum und Infrastrukturbedarf
Wohnraum und Siedlungsentwicklung
Verkehr und Mobilität
Energie- und Ressourcenverbrauch
An unserem ganztägigen Workshop am Samstag, 26. April in Aarau redest du mit bei den heissen Themen rund um die Migration. Wir zeigen die Resultate unserer Umfrage – und Politiker:innen und Expert:innen wie Beat Flach, Salome Mathys und Tindaro Ferraro ordnen ein. Am Nachmittag entwickeln wir gemeinsam spannende, tragfähige und mutige Lösungen.